Bildquelle: freedomflotilla

Kaum eine Person polarisierte in den letzten zehn Jahren so wie Greta Thunberg. Als ehemalige Klimaaktivistin waren die internationalen Konferenzen ihre Bühne, zur dramatischen Selbstinszenierung. Sogar die Mächtigen dieser Welt wollten sich mit der quirligen Autistin fotografieren lassen und wie selbstverständlich folgten ihr weltweit tausende und gründeten die „Fridays For Future“-Bewegung. Greta war im hype und zählt bis heute rund 14 Millionen Follower auf Instagram. In den letzten Jahren wurde es allerdings immer stiller um sie, weshalb sie wahrscheinlich nach einem neuen Betätigungsfeld und damit auch nach einer neuen Bühne suchte: Seit dem Hamas-Überfall auf israelische Siedlungen, einer Militärbasis und einem Friedensfestival in der Nähe zu Gaza, inszeniert sich Thunberg als vermeintliche Menschenrechtsaktivistin. Nachdem sie mehrfach mit antisemitischen Äußerungen auffiel, entschied sie sich am 01. Juni 2025, mit elf weiteren, teils sehr umstrittenen, Persönlichkeiten, darunter unter anderem die französische Europaparlamentsabgeordnete Rima Hassan, die sich offen mit der Hamas solidarisierte und auch an entsprechenden Demonstrationen in Jordanien teilnahm, Abgeordnete öffentlich verleumdete und bedrohte,

sowie die Berlinerin Yasemin Acar, die vor allem durch ihr lautstarkes Organ und das Vertreten extremistischer Positionen auf öffentlichen Versammlungen in Berlin auffiel, weshalb ihr auch mehrfach von der Berliner Polizei ein Teilnahmeverbot für entsprechende Versammlungen ausgesprochen wurde, dem brasilianischen Journalisten Thiago Ávila, der noch im Februar ein Interview auf der Beerdigung des neutralisierten Hezbollah-Führers Hassan Nasrallah in Beirut gab und diesen als einen „Märtyrer“ bezeichnete, der weltweit den „antikolonialen Kampf inspirieren“ würde,

dem „Game of Thrones“-Schauspieler Liam Cunningham, der sich schon seit Jahren als einen vermeintlich pro palästinensischen „Aktivisten“ inszeniert und den 07. Oktober 2023 als „weitere historische Erzählung“, die den palästinensischen „Widerstand“ rechtfertigen sollte, bezeichnete, Sergio Toribio, Navigator und langjähriger Aktivist bei „Sea Shephard“, dessen langjähriges Engagement mehr auf symbolischen Protest und Konfrontation abziele, um möglichst, durch viel Dramatik, virale Aufmerksamkeit zu erzeugen, als auf tatsächlich konstruktive Lösungen zu setzen, und der verdiente französische Al Jazeera-Journalist Omar Faiad, den man durchaus als „linientreu“ bezeichnen kann. Soweit zu den wichtigsten Protagonisten.

Soldaten der Schajetet 13, der Eliteeinheit der israelischen Marine, bereiten sich im März 2012 auf eine Übung vor. Die Einheit gilt als eine der geheimsten und effektivsten Spezialeinheiten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF).

Nachdem die Welt sieben Tage lang mit der „Madleen“ (Name der Barkarole) und der „Freedom Flotilla Coalition“ (Name des Aktivisten-Netzwerkes) „mitfieberte“ (und etliche Memes auf den gängigen Social Media Portalen verbreiteten) hatte die Reise von Greta und ihrer tollkühnen Crew gestern Nacht ein jähes Ende. Noch bevor sie israelische Hoheitsgewässer erreichten, wurden sie von dem Marine-Kommando „Schajetet 13“ abgefangen und gewaltlos unter deren Kontrolle gebracht und mit frischem Trinkwasser und belegten Brötchen versorgt, wobei sich unsere „Aktivisten“ nicht zu schade waren, dies als einen feindseligen Akt der „zionistischen Besatzungsarmee“ darzustellen und ungerechtfertigterweise von einer „Entführung“ zu sprechen. Entsprechend wurden bereits vorab aufgenommene Videos von der Crew auf der Webseite der „Freedom Flotilla Coalition“ veröffentlicht.

Bildquelle: @coachbrucepearl Tweet x.com

Doch die Pointe der ganzen Aktion ist hier an dieser Stelle noch gar nicht erwähnt worden, denn schließlich sollte es ja mal um das Leid der angeblich verhungernden Menschen im abgeriegelten Gaza-Streifen gehen: für umgerechnet ganze 50€ Mehl und 100€ Reis (abzüglich des Proviants für die Crew selbt), welche das Marine-Kommando beschlagnahmte und jetzt weiterleiten wird, wurde die gesamte Reise mit allen möglichen Risiken auf sich genommen. Nur zum Vergleich: seit dem 27. Mai 2025 passierten rund 322 LKW’s (geschätzt), mit Lebensmittel und medizinischen Gütern, die Grenze zu Gaza und wurden durch die GHF (Gaza Humanitarian Foundation) an die Menschen vor Ort verteilt. Der ganze angebliche Aktivismus war also nichts weiter als eine reine PR-Aktion, die am Ende niemanden nützen dürfte, außer den „Aktivisten“ selbst. Nun sind sie auf israelischem Festland und werden voraussichtlich in den nächsten Tagen die Rückkehr nach Hause antreten. Laut Tagesspiegel wies der israelische Verteidigungsminister Israel Katz seinen Geheimdienst an, Greta und ihrer Reisegruppe die bislang unveröffentlichten Aufnahmen der Gräueltaten der Hamas vom 07. Oktober 2023, zu zeigen.

Bereits 2010 starben bei einer ähnlichen Mission der „Freedom Flotilla Cooalition“ 9 Besatzungsmitglieder, die gewaltsam versuchten das israelische Militär am Betreten des Schiffes ,,Mavi Marmara“ zu hindern.

Wir von Democratia Berlin möchten festhalten, dass es kaum einen besseren Ausgang für die Teilnehmer, um Greta Thunberg, der aktuellen „Rettungsmission“ hätte geben können und bevor noch einmal eine ähnliche Aktion in Erwägung gezogen wird, wollen wir auf das tragische Schicksal eines italienischen „Aktivisten“ aufmerksam zu machen, dem es im Jahr 2007, kurz nach der Machtergreifung der Hamas, tatsächlich gelang, die „Blockade zu durchbrechen“.

Vittorio Arrigoni war Aktivist der pro-palästinensischen „Internationalen Solidaritätsbewegung“. Im Gegensatz zu Greta verfügte Arrigoni über ein ansehnliches Netzwerk in Gaza, kannte das Land, die Leute und die Mentalität, da er selbst viele Jahre dort lebte. Als freier Journalist berichtete er für die italienische Zeitung „Il Manifesto“ über die Lebensumstände der Menschen vor Ort: „Er liebte das Leben und hasste die Ungerechtigkeit und den Krieg – vor allem den Krieg zwischen Israel und Palästina“, beschrieb ihn ein langjähriger Freund. 2011 erschien sein Buch mit dem Titel: „Gaza, Mensch bleiben“ im Zambon-Verlag, welches ein autobiographischer Augenzeugenbericht der militärischen Invasion Israels in den Jahren von 2008 bis 2009 und mit zahlreichen Bildnachweisen versehen ist. Kurz danach, am 14. April 2011, wurde Vittorio Arrigoni Opfer machtinterner Kämpfe zwischen der Hamas und einer bis dato unbekannte Splittergruppe von Al Quaida, mit dem Namen „Tawhid wal-Jihad“ und salafistischen Tendenzen, die die Hamas als „zu moderat“ ansah, was vom heutigen Standpunkt aus unglaublich zynisch klingen mag. Sie entführten den Italiener, um ihn als Druckmittel für die Hamas zu nutzen, um ihren, einen Monat zuvor von „Sicherheitskräften“ der Hamas, festgenommenen Anführer Hisham Saidani freizupressen. Noch vor Ablauf ihres eigenen Ultimatums, ermordeten sie Arrigoni und ließen seine „übelzugerichtete Leiche“ in einem leerstehenden Haus zurück, wo sie von „Sicherheitskräften“ der „Hamas-Regierung“, um Ismail Hanija, gefunden wurden. Damals wurden bei einem Festnahmeversuch zwei Mitglieder jener Terrororganisation getötet und zwei weitere zu lebenslanger Haft verurteilt.

International sorgte dieser Vorfall für große Empörung. Das italienische Außenministerium bezeichnete den Mord als „barbarischen Akt“ und verurteilte ihn als einen „Akt sinnloser Gewalt“. Vittori Arrigoni war seit der Entführung des BBC-Journalisten Alan Johnston im Jahr 2007 der erste Ausländer, der im Gaza-Streifen entführt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war auch noch das Schicksal des 25-jährigen Soldaten Gilad Shalit, der von einer Einheit der Al-Quassam-Brigaden, nahe des Grenzübergangs Kerem Shalom, am 25. Juni 2006 verschleppt worden war, völlig unklar. Shalit wurde letztendlich am 18. Oktober 2011, während eines Gefangenenaustauschs, bei dem 1027 palästinensische Häftlinge, u. a. der Hauptverantwortliche für die Planung des Massakers vom 07. Oktober 2023, Yahya Sinwar, lebendig an die israelischen Behörden übergeben.

Währenddessen versammelten sich heute in Berlin, vor dem Auswärtigen Amt, pro-palästinensische Demonstranten, um gegen die angebliche „Entführung“ der „Freedom Flotilla“-Crew durch die „zionistische Besatzungsarmee“ zu protestieren. Aufgrund mehrfacher Aufrufe die sich gegen das Existenzrecht Israels richteten, gab es auch mehrere dokumentierte Festnahmen.

Quellen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert