Am gestrigen Tag überschlugen sich die Ereignisse in Gaza, Israel und Jemen. Währenddessen demonstrierte man vor dem Berliner Hauptbahnhof. Unsere Zusammenfassung.
Hamas ermordet und entführt GHF-Mitarbeiter
Offensichtlich ist die Hamas nicht daran interessiert, ihren mörderischen Krieg gegen Israel aufzugeben und die Waffen niederzulegen. So berichten mehrere Medien unabhängig voneinander, dass am gestrigen Tage ein Konvoi der GHF von bewaffneten Hamas-Kombattanten überfallen, fünf Mitglieder ermordet wurden und zahlreiche weitere Mitglieder verletzt worden seien. Außerdem befürchtet die Hilfsorganisation, dass es Entführungen gegeben haben könnte. Laut GHF sei man noch dabei „die Fakten zusammenzutragen“. Ungefähr ein Dutzend Mitglieder der Organisation

waren mit einem Bus auf dem Weg zu einer „Verteilstelle für Hilfsgüter“, als gegen 22 Uhr das Fahrzeug von der Hamas angegriffen wurde. Die GHF betonte in einer Email an die Nachrichtenagentur AFP, dass es sich bei den Insassen um „Palästinenser und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen“ gehandelt habe, die in der Gegend westlich von Khan Yunis unterwegs waren, als der Überfall passierte.
Bereits Anfang der Woche wurden Droh-SMS der Hamas an die Hilfskräfte der GHF veröffentlicht, in denen sie aufgefordert wurden, ihre Zusammenarbeit mit der Organisation, die mithilfe der US-Amerikaner und Israelis dringend benötigte Hilfsgüter direkt an die Bevölkerung verteilen, zu beenden, da ihnen sonst „schwere Konsequenzen“ drohen würden. Konkret lauteten die Nachrichten, die in arabischer Sprache verfasst wurden, wie folgt: „Wir sind uns Ihres Handelns voll bewusst, und Ihre Bewegungen werden mit äußerster Präzision überwacht. Ihre Beteiligung an Projekten, die die Würde unseres Volkes verletzen und unter dem Deckmantel humanitärer Arbeit verdächtigen Zwecken dienen, wird Ihnen nicht verziehen“, hieß es in der Nachricht. „Dies ist Ihre letzte Warnung: Wenn Sie diesen Weg weiter beschreiten, wird dies schwerwiegende Konsequenzen haben, und Sie tragen die volle Verantwortung für die Folgen Ihres Handelns. Hören Sie jetzt auf, sonst …“ Die GHF verurteilte den Angriff auf ihre Mitarbeiter, unter denen sich auch US-amerikanische Staatsbürger befinden sollen, aufs Schärfste.
Mitglieder des Abu Shabab-Clans kommen in bewaffneten Kämpfen mit der Hamas ums Leben – IDF muss eingreifen
Ebenfalls gestern meldete die von Israel bewaffnete und unterstützte Miliz des umstrittenen Anführers Yasser Abu Shabab Clans (wir berichteten), dass mehr als 50 ihrer Freiwilligen und dessen Angehörigen, während eines Gefechts, von der Hamas getötet wurden und israelische Kräfte einschreiten mussten, um die übrigen Mitglieder der Miliz zu schützen. Zuvor meldete die Miliz, dass „sie erfolgreich sechs Mitglieder der Hamas „Arrow“ Einheit, die verantwortlich für Anschläge auf ,Kollaborateure der Israelis‘ sein soll, neutralisiert habe“. Netanyahu stimmte vergangene Woche der Bewaffnung des Clans, dessen Anführer selbst Gefangener der Hamas war, zu, um die Kaperung von Hilfsgütern durch die Terrormiliz zu unterbinden. Wie der Guardian berichtete, gilt Yasser Abu Shabab seitdem für die Hamas als Verräter und bereits mehrfach wurde mit seiner Ermordung gedroht.
Israel greift Houthis an

Erstmalig in dem aktuellen Konflikt in Gaza, griff am Dienstag die israelische Marine den Hafen in der jemenitischen Stadt Hudaydah an, welcher von der Houthi-Miliz kontrolliert wird. Ziel des Angriffes war es, den Nachschub an Raketen und Drohnen aus dem Iran, dessen Mullah-Regime die Terrormiliz in ihrem bewaffneten Kampf gegen Israel unterstützt, zu unterbinden, um weitere Luftangriffe auf den jüdischen Staat und seiner Bewohner, die seit dem 07. Oktober 2023 stattfinden, zu verhindern. Zuvor warnte die IDF jemenitische Zivilisten, sich im näheren Umfeld des Hafens aufzuhalten, der auch ein wichtiger Umschlagplatz für Hilfsgüter des Landes ist. Seit 2014 kontrollieren die Houthis den Hafen, um ihre strategischen Operationen im Roten Meer durchzuführen, von dem sie aus auch immer wieder Schiffe attackieren, dessen Seeroute durch das Rote Meer führen.
Sterbliche Überreste von Geisel identifiziert

Israelische Forensiker identifizierten gestern die geborgenen Überreste von zwei Geiseln, die am 07. Oktober 2023 von der Hamas entführt worden waren. Allerdings wurde nur von einer Geisel der Veröffentlichung ihrer Identität durch die Familie zugestimmt. Es handelt sich dabei um den 59 Jahre alten Yair Yaakov, der im Kibbutz Nir Oz lebte und bereits schon im Februar 2024 von der Hamas ermordet worden sein soll. Gemeinsam mit seiner Partnerin Merav Tal und zwei seiner Söhne wurde er in den Gaza-Streifen verschleppt. Seine Tochter überlebte wie durch ein Wunder, nachdem die Hamas-Terroristen ganze sechs Mal erfolglos versuchten, in ihre Wohnung einzudringen. Freunde und Nachbarn beschreiben Yair als „bescheidener, einfacher Mann, der seine Familie und die Musik liebte“.
Yasemin Acar bleibt weiterhin in israelischer Haft

Die in Berlin lebende Deutsch-Türkin Yasemin Acar, deren Eltern angeblich kurdischer Abstammung sein sollen, wird sich noch mindestens einen weiteren Monat in israelischer Haft befinden. Nachdem sie sich, wie unter anderem auch die Europaabgeordnete Rima Hassan und Thiago Avila (letzterer soll jetzt einen Hungerstreik begonnen haben) weigerte, die Ausweisungspapiere zu unterschreiben und damit anzuerkennen, dass sie illegal in Israel einreisen wollten und freiwillig aus Israel wieder auszureisen, wurde sie am gestrigen Tag einem Richter vorgestellt, der ihre weitere Haft anordnete, und für sie ein offizielles Abschiebungsverfahren einleitete. Allen zwölf Crew-Mitgliedern der „Madleen“ wurde ein hundertjähriges Einreiseverbot in Israel erteilt. Derweil befindet sich ihre Freundin Greta Thunberg wieder wohlbehalten im Kreis ihrer Familie angekommen und hält weiterhin an ihrer „Entführungs-Lüge“ durch die IDF fest.
Antisemitische Demonstration am Berliner Hauptbahnhof

Zu Beginn einer vermeintlich pro-palästinensischen Versammlung vor dem Berliner Hauptbahnhof, am gestrigen Tage, wurde in einem Redebeitrag die „Freilassung“ von Yasemin Acar gefordert, die „illegal“ durch die Israelis „festgehalten“ würde, weil sie sich weigerte, ein „Papier zu unterschreiben, mit dessen Unterschrift sie bestätigt hätte, dass sie eine schwere Straftat begangen hätte“. Darauffolgend spielten sich gleichen altbekannten Szenen ab: Rhythmisches Trommeln, dazu abwechselnd von mehreren Animatoren eingesprochenen Slogans wie „Baby-, Kinder-, Frauen-, Ärzte-, Sanitäter- und Journalisten-Mörder – Israel“, sowie die altbekannten antisemitischen Sprechgesänge zu hören. Ein wenig amüsierte uns journalistischen Beobachter die schlechte englische Aussprache einer der Animatoren, der aus „free, free Palestine“ mehr ein „pfui, pfui Palestine“ machte. Auch dieses Mal suchten etliche Versammlungsteilnehmer die Konfrontation mit der (kritischen) Presse und dem angemeldeten Gegenprotest.

©Democratia Berlin 2025
Auch die offiziell eingesetzten Ordner der Versammlung wollten uns Journalisten die Plätze „zuweisen“, von denen wir hätten die Veranstaltung aus beobachten und filmen dürfen. Trauriger „Höhepunkt“ war dann ein dokumentierter tätlicher Angriff auf einen unbeteiligten Passanten, der von Ordnern und anwesenden Polizeikräften unterbunden werden konnte, der mit einer einfachen Gestik, gegenüber allen Versammlungsteilnehmern, seinem persönlichen Protest Ausdruck verleihen wollte, weshalb es am Ende der Veranstaltung auch wieder einmal zu mehreren Festnahmen kam, unter anderem wegen des Ausrufens: „Lang lebe die Hamas!“ auf Arabisch. Darüber hinaus gab es auch einen medizinischen Notfall, nachdem eine Versammlungsteilnehmerin das Bewusstsein verlor. Wir wünschen der betroffenen Person auf diesem Weg gute Besserung.
Sogenannte Pro Palästina Demo am Berlin HBF 11.06.2025 ©Democratia Berlin 2025

Quellen:
Hamas kills Gaza aid GHF team members, some possibly taken hostage | The Jerusalem Post
Hamas killed 50 members of Gaza gang armed by Israel, militia says | Middle East Eye
Israeli navy strikes Houthi-controlled port city of Hudaydah
Israeli military recovers body of hostage Yair Yaakov from Nir Oz | The Jerusalem Post
Greta Thunberg leaves Israel, eight flotilla activists remain in Israel | The Jerusalem Post