Ein weiterer Samstag-Nachmittag in Berlin, dieses Mal trafen sich vor dem Reichstag, laut offizieller Angaben der Berliner Polizei, rund 15.000 Menschen, unter dem Motto: „United4Gaza“, um gegen den angeblichen Genozid durch die IDF in Gaza zu demonstrieren. Eine angemeldete Gegendemonstration an der Friedrichstraße/Unter den Linden musste frühzeitig beendet werden, da die Polizei nicht für die körperliche Unversehrtheit der Versammlungsteilnehmer garantieren konnte. Am Ende der „United4Gaza“-Demonstration kam es zu tumultartigen Szenen und rund 50 vorübergehenden Freiheitsentziehungen durch die Polizei.

Aus dem gesamten Bundesgebiet reisten die Teilnehmer an und bekundeten teilweise ganz offen ihre Solidarität für die Hamas, das Kalifat und ihre Vernichtungsfantasien gegenüber dem israelischen Staat. Entgegen dem Trend der letzten Wochen, durfte diese Demonstration vom Reichstag aus zum Potsdamer Platz laufen, wo es zum Ende hin ca. 50 Festnahmen gegeben haben soll. Angemeldeter Gegenprotest fand, rund in einem Kilometer Luftlinie, vor dem Brandenburger Tor statt, wobei es hier zu tätlichen Angriffen durch sogenannte pro palästinensische Demonstranten kam, die sich von der nahegelegenen U-Bahnstation „Brandenburger Tor“ zu Fuß auf den Weg zu ihrer eigentlichen Versammlung machten. Es wurde mindestens eine Festnahme dokumentiert.

Die Stimmung der Demonstrationsteilnehmer der „United4Gaza“-Versammlung war wieder einmal, den Tagestemperaturen entsprechend, aufgeheizt und, aufgrund mangelnder strafrechtlicher Konsequenzen in der Vergangenheit, es benahmen sich vereinzelte Teilnehmer uns Journalisten, aber vor allem gegenüber Karoline Preisler, die auch dieses Mal auf das Schicksal der sich weiterhin in Gefangenschaft der Hamas befindenden Geiseln (53) aufmerksam machte, äußerst unverschämt.

Karolin Preisler umringt von Sogenannten Pro-Palestine Demonstranten am 21.06.2025 Quelle: © Democratia Berlin 2025

Mittlerweile haben wir uns resigniert an diesem Umgangston gewöhnt und, genauso wie letztes Wochenende, können wir über diese Niveaulosigkeit der inhaltlichen Auseinandersetzung nur noch den Kopf schütteln. Bereits am vergangenen Wochenende durften wir mit Frau Preisler ein kurzes Interview führen.

Ein Anmelder, der gar nicht in Deutschland sein dürfte

Kurz möchten wir auf einen der maßgeblichen Initiatoren der Demonstration vom Samstag, Amin Rjoob, eingehen. Wie uns eine anonyme Quelle zuspielte, ist Amin Rjoob Teil einer Gruppierung namens „Ahrar“, die insbesondere in Hamburg, aber auch in weiten Teilen Norddeutschlands, über ansehnliche Netzwerke verfügt. Erstmalig trat diese Organisation nach der Auflösung eines Protestcamp, welches zuvor Solidarität mit dem iranischen Generalkonsulat sowie der „Blauen Moschee“ (Moschee in Hamburg, die wegen Verdachts auf terroristische Aktivitäten von den Behörden geschlossen wurde). Rjoob fungierte dabei als öffentlicher Sprecher und fiel regelmäßig mit antisemitischen und terrorverherrlichenden Parolen bei öffentlichen Demonstrationen und Kundgebungen auf.

In ihrem Grundsatzpapier von August 2024, positionierte sich „Ahrar“ klar „als antizionistisch“ und fordert die „Einstaatenlösung auf Basis traditioneller Werte“, was wiederum eine andere Formulierung für die Vernichtung Israels ist. Nach der Neutralisierung von Yahya Sinwar am 16. Oktober 2024 veröffentlichte „Ahrar“ einen Beitrag, in dem sie von „Widerstand“, vom „Kampf um Freiheit“ sowie von der „Ehrung von Märtyrern“ die Rede war und der kurz darauf von „Middle East Eye“ repostet wurde und eine deutliche Bezugnahme zu „Sinwar als Märtyrer“ konstatierte. Anfang des Jahres 2025 reiste Amin Rjoob in die Westbank, um dort mit freigelassenen Terroristen zu feiern. Obwohl Rjoob seine gesamte Reiseroute über seine Social-Media-Kanäle öffentlich teilte, zeigten sich die deutschen Behörden dennoch überrascht, von dessen Ausreise. Kurz darauf wurde wohl Rjoob mit einem 20-jährigen Einreiseverbot in die Bundesrepublik Deutschland belegt, was jedoch bereits wieder aufgehoben wurde. Wie auch immer eine so umstrittene Person, die aufgrund ihres offenen Antisemitismus und Israelhasses, in Deutschland eine Demonstration anmelden konnte, ohne das sein „Aktivismus“ bereits bei der Anmeldung der Versammlungsbehörde auffiel, ist erschreckend und für unsere Behörden zugleich entlarvend. Zumal er auch eine entscheidende Rolle, bei der bundesweiten Mobilisierung von Antisemiten, Israelhassern und Unterstützern autoritärer Regime, im Vorfeld der Demonstration in Berlin, einnahm.

Selektive Pressefreiheit und schlechtes Schauspiel

„‚United 4 Gaza‘-Demonstration am 21. Juni 2025 in Berlin – Teilnehmer zeigt Taliban-Fahne“
Während der propalästinensischen Demonstration „United 4 Gaza“ in Berlin trägt ein Teilnehmer eine weiße Fahne mit der islamischen Shahada, wie sie von den Taliban verwendet wird. Die Fahne ist deutlich sichtbar inmitten der Menschenmenge. Bild © Democratia Berlin 2025

Neben der geschmacklosen und theatralischen Inszenierung mithilfe von Puppen, á la „Pallywood“, um auf die Situation der Menschen in Gaza aufmerksam zu machen, schleppten etliche Teilnehmer wieder einmal ihre Kinder, unter anderem, ohne jeglichen Sonnenschutz, im Babyalter, mit zu der Versammlung und meinten wiederum uns Journalisten verbal aggressiv angehen zu müssen, dass wir ihre Kinder nicht zu filmen haben. Hier ein gutgemeinter rechtlicher Hinweis unsererseits: Genauso wenig, wie ihr ein Recht habt, euch auf einer öffentlichen Versammlung auf euer Persönlichkeitsrecht zu berufen, könnt ihr dies auch nicht für eure Kinder geltend machen, wenn ihr meint, diese auf eine öffentliche Versammlung mitbringen zu müssen und erst recht nicht, wenn gefühlt mehr Teilnehmer mit ihren Smartphones in der Hand als politischen Botschaften demonstrieren. Pressefreiheit bedeutet nicht, dass ihr die Freiheit habt, zu entscheiden, wer wie über euch zu berichten hat. Das gilt für die Teilnehmer jener öffentlichen Versammlungen, wie für deren Ordner.

„‚United 4 Gaza‘-Demonstration am 21. Juni 2025 – Muslimische Teilnehmerin trägt Puppe mit gelbem Judenstern“ Bei der Demonstration „United 4 Gaza“ am 21. Juni 2025 in Berlin trägt eine muslimische Teilnehmerin mit Kopftuch eine Stoffpuppe an ihrer Tasche. Die Puppe ist in altmodischer Kleidung gehalten und trägt deutlich sichtbar einen gelben Judenstern – ein Symbol der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im NS-Regime. Bild: © Iman Sefati 2025

Bereits in der Vergangenheit ist uns schon mehrfach aufgefallen, dass man vor allem mit der kritischen Berichterstattung ein Problem zu haben scheint und diese unterdrücken bzw. gänzlich vermeiden möchte. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer deutsche Staatsbürger sind, in diesem Land mehr oder weniger eine Schulbildung genossen haben und teilweise auf Kosten der Steuerzahler in unseren Universitäten „studieren“.

Unser Fazit

Die Teilnehmer der gestrigen Demonstration haben mit den Menschen in Gaza, im Libanon und im Iran, sowie deren Lebensumstände, genauso wenig gemeinsam, wie der Tross an angeblich solidarischen Unterstützern, die in Ägypten, die übrigens mit keinem Wort erwähnt wurden, von den örtlichen Behörden, gewaltsam, daran gehindert wurden, sich Zugang zur Sinai-Halbinsel zu verschaffen, die seit Jahrzehnten, aufgrund ihrer geographischen Nähe, für den Nachschub an Waffen und Personal für die Hamas bekannt ist. Das sind natürlich nur kleine Nebensächlichkeiten, die gerne von den Verantwortlichen entsprechender Versammlungen, sowie deren Unterstützer, geleugnet werden, während man sich über einen angeblichen Genozid Israels empört und den Vorwurf, antisemitisch zu sein, von sich weist, wobei man offensichtlich nur begrenzt Kenntnis vom humanitären Völkerrecht und der Geschichte des Nahen Ostens hat.

Die „Stimme Palästinas“ zum Schweigen gebracht!

Apropos „Pallywood“: Fuad Musa, seines Zeichens Hobby-Historiker und die angebliche „Stimme Palästinas“, bettelte zuletzt auf gofundme um Spenden für seine Gerichtsprozesse, die er selbst, aufgrund seines losen Mundwerks, zu verantworten hat und, wie wir aus seriösen Quellen erfuhren, um ganze 80.000€ Schulden reicher ist, unterhielt mal wieder anwesende Polizeikräfte, Journalisten und Mitstreiter, mit seinen amateurhaften, manipulativen Showeinlagen, die genauso langweilig wie durchschaubar sind.

Fuad, dadurch bekannt geworden, dass er auf den umstrittenen Corona-Demos, die Teilnehmer anpöbelte und es selbst der „taz“ rückwirkend zu peinlich war, ein Interview mit ihm veröffentlicht zu haben, trat übrigens schon vor zehn Jahren, unter dem Namen Fuad Afane, bei dem „betont antiamerikanischen“ „EnDgAmE“-Demonstrationen (Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas) auf, die auch Querverbindungen zu Pegida hatte. Nur so nebenbei bemerkt: Fuad Musa nimmt sich gerne das Recht heraus, zu entscheiden, wer „sich antifaschistisch nennen“ darf und wer nicht und schreckt auch nicht davor zurück, ehemalige Weggefährten über seinen Instagram-Account öffentlich zu diffamieren, beschwert sich aber gerne lautstark, vor allem bei der Polizei, die er wahlweise ebenfalls verbal aggressiv angeht, darüber, wenn ihm das Gleiche wiederfährt. Wer die moralische Integrität einer Schwingtür besitzt, sollte lieber leisere Töne von sich geben. Das soll jetzt an dieser Stelle nur eine kleine Randinformation für all jene sein, die sich selbstbewusst an Fuad Musas Seite stellen und trotzdem noch ganz selbstsicher behaupten möchten, dass sie „Antifaschisten“ wären. Allerdings haben wir diesen grundsätzlichen argumentativen Irrtum bereits in vorangegangenen Artikeln, zum Beispiel am Thema der Kufiya, ausführlich erläutert.

https://twitter.com/RakMakkabi/status/1936512706753835368

3 weitere Geiseln zurückgekehrt

Derweil wurden in Gaza die sterblichen Überreste von drei weiteren Geiseln, die am 07. Oktober 2023 von der Hamas und verbündeten Gruppen entführt worden waren, von der IDF geborgen. Konkret handelt es sich dabei um Yonatan Samerano, Shay Levinson und Ofra Keidar, deren Tod vom Militär bestätigt wurde. Ofra Keidar wurde am 7. Oktober zusammen mit ihrem Mann Sami im Kibbutz Be’eri ermordet und ihre Leiche nach Gaza gebracht. Sie war 71 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Ihr Tod wurde bereits im Dezember 2023 bestätigt.Yonatan Samerano, 21 Jahre alt, besuchte das Nova-Musikfestival in Re’im. Als die Angriffe begannen, floh er nach Be’eri, wo er getötet und von Terroristen nach Gaza entführt wurde.Shay Levinson war Panzerkommandant im 77. Bataillon „Oz“ der 7. gepanzerten Brigade. Er wurde am 7. Oktober getötet, aber sein Tod wurde erst im Januar 2024 festgestellt.Berichten zufolge saß Levinson in einem Panzer, der überrascht wurde, als Hamas-Terroristen am frühen Morgen des 7. Oktober die Grenze überquerten. Seinem Panzer gelang es, etwa 15 Terroristen mit Granaten zu töten, bevor er überwältigt wurde. Wir möchten auf diesem Wege unser Beileid und unsere Solidarität mitteilen und fordern auch weiterhin ein Ende der Gefangenschaft, der noch verbliebenen Geiseln.

Selbstmordanschlag in Syrien durch den IS

Aktuell erreichen uns Meldungen aus Syrien, wo es einen schweren Anschlag, vermutlich durch den „Islamischen Staat“ gab. Konkret berichtet die Jerusalem Post, dass sich ein Selbstmordattentäter in der „Mar-Elias-Kirche im Stadtteil Dweila der syrischen Hauptstadt Damaskus in die Luft sprengte“ und dabei rund zwanzig Menschen tötete und weitere Dutzende dabei verletzte.Nach Angaben des syrischen Innenministeriums betrat er die Kirche, eröffnete das Feuer und zündete dann seine Sprengstoffweste. Es handelt sich dabei um den ersten Selbstmordanschlag in Damaskus seit dem Sturz von Baschar al-Assad durch einen von Islamisten angeführten Rebellenaufstand im Dezember.

Quellen:

Von vinathal

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