von ST @DemocratiaBln
Ein Bericht von ST @DemocratiaBLN 21.11.2024

Udi Raz arbeitete als freiberufliche Guide im Auftrag des Jüdischen Museums Berlin (JMB). Ende Oktober 2023 wurde die Zusammenarbeit aufgekündigt. Udi Raz kommt ursprünglich aus Haifa und emigrierte nach Deutschland und lebt zeitweilen in Berlin. Ihre Promotion absolviert sie an der FU in der „Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies“ (nachfolgend BGSMCS genannt). Ihre Doktorarbeit trägt den Titel: „Negotiating Semites: Muslims and Jews redefine Otherness [zu Deut.: Verhandelnde Semiten: Muslime und Juden definieren ihr Anderssein neu]“. Ihre Supervisor*in sind Prof. Dr. Schirin Amir-Moazami und Prof. Dr. Kai Kresse.

Udi Raz und ihre Supervisor*in

Schirin Amir-Moazami lud am 23.11.2017 die Kulturwissenschaftlerin Lila Sharif von der University of Illinois zum Vortrag ins BGSMCS ein. Das Thema des Abends sollte sein: „Der Oliven-Aufstand: Palästinensisches Überleben in einer verschwindenden Landschaft“. Die Veranstaltung wurde nach Protest gegen Sharif, die wegen ihrer Doktorandinarbeit schon antisemitisch in Erscheinung trat, abgesagt. Sharif nannte Israel u.a. einen „Apartheidstaat“ und nutzte leutselig antisemitisches Propagandamaterial der BDS-Bewegung in ihrer Doktorartinarbeit. Zudem gab Sharif offen in einem Statement zu, sich in der „BDS“-Kampagne zu engagieren.

Weiterführende Information hierzu können aus dem Link entnommen werden: https://www.salonkolumnisten.com/israelhass_wissenschaft/

Eine offene Distanzierung gegen Antisemitismus oder zu Udi Raz sind von Ihrer Supervisor*in nicht zu finden. Das, obwohl von Studierenden ein Ausschlussverfahren gegen Udi Raz aufgrund ihrer Tätigkeiten und Einschüchterung sowie Bedrohung von jüdischen Studierenden anhaftet ist.
Den offenen Brief „Profs Against Antisemitism – Kein Platz für Antisemitismus an Hochschulen!“ wurde von 2041 Personen unterzeichneten. Doch weder Amir-Moazami noch Kresse sind als Mitunterzeichnende darauf zu finden.

Das JMB kennt diese Kritik an der Person Udi Raz und die Vorwürfe gegen sie. Zudem wurde der freiberufliche Vertrag zwischen dem JMB und Raz wegen ihres israelbezogenen Antisemitismus gekündigt. So heißt es zu Beendigung der Zusammenarbeit vom JMB schriftlich: „Udi Raz hat sich dem JMB gegenüber verpflichtet, den genannten Standards zu folgen, sich in den Führungen jedoch nicht an den Konsens gehalten. Vor diesem Hintergrund hat das JMB entschieden, keine weiteren Aufträge an Udi Raz zu vergeben.“ Den Konsens, den das JMB meint, ist der Beutelsbacher Konsens, welcher von den Guides einzuhalten ist.

Jüdisches Museum Berlin und Udi Raz

Durch weitere Recherche über Udi Raz wurden wir darauf aufmerksam, dass am 23.11.2024 eine Führung unter dem Motto „Jewishness Despite of Germany“ durch das JMB stattfinden soll.
Diese Führung wird vom Guide Udi Raz vollzogen und organisiert. Für die Führung verlangt Udi Raz 10 €/p.P., dabei ist der Eintritt ins JMB in die Dauerausstellung kostenlos. Auf weitere Anfrage teilte uns das JMB schriftlich mit, dass sie von der Führung durch Udi Raz wissen. Weiter bekunden die Pressesprecherin von JMB Frau Karsch schriftlich, dass eine externe Führung bis zu 15 Personen durch einen privaten Guide erlaubt sei und „die Führung keine Zusammenarbeit mit Udi Raz“ ist. Ob das JMB von dem aufgerufenen Preis für die Führung etwas erhält, haben wir bis jetzt keine Rückmeldung erhalten. Auch konnten wir bisher nicht feststellen, ob Udi Raz noch einen Gewerbeschein für ihre Tätigkeit als freiberufliche Guide besitzt und diese Einnahmen entsprechend versteuert werden oder als Spende für die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden im Nahost“ abgetreten wird.


Quelle: Intagram-Profil Udi Raz verlangt 10ER/person

Udi Raz und ihre antisemitischen Aktivitäten

Udi Raz trat seither immer wieder mit antisemitischen Äußerungen in Erscheinung oder beteiligte sich an Aktionen mit antisemitischen Inhalten. Raz war aktiv bei der Besetzung der FU und des Campusgeländes gegen Besatzung von Tag eins an beteiligt. Das Camp am Bundeskanzleramt wurde am 26.04.24 geräumt. Grund dafür waren mehrere Veranstaltungen mit antisemitischen Inhalten und Verschwörungstheorien, die in Beleidigung und Volksverhetzung mündeten. Darüber hinaus gingen von dem Camp immer wieder Gewalttaten, unter anderem auf Journalistinnen, aus. Auch bei der Besetzung von Universitäten stehen folgende Anklagepunkte im Raum. Einerseits Verwendung verfassungsfeindlicher Symbolik, Volksverhetzung, Beleidigung und Hausfriedensbruch. Andererseits Körperverletzung, Landfriedensbruch und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamtinnen. Udi Raz selbst bedroht und schüchtert jüdische Studierenden sowie Unterstützerinnen aktiv ein und beleidigt sie immer wieder. Auch gegenüber Polizeikräften und Journalistinnen trat sie mehrfach mit Verharmlosung der Shoah in Erscheinung und betreibt eine aktive Täter-Opfer-Umkehr in vielen Fällen, ob in Bezug auf den Holocaust, den Nahost-Krieg, Vorfällen bei Demonstrationen, Veranstaltungen oder kritischen Interviews.
Genauso unterstellt sie mit ihren Mitstreiter*innen, dass Israel einen Genozid verüben würde. Gleichzeitig sieht Raz den 07. Oktober als Akt der Verteidigung und des Widerstands an. Sie leugnet wiederholt die genozidialen Verbrechen des 7. Oktober bis heute.




Quellen: Auf den Instragram-Account von Udi Raz befinden sich unter anderem antisemitische Propaganda durch Täter-Opfer-Umkehr und Reels zur Gewaltaufrufe: https://www.instagram.com/reel/DCPvsKdM-O8/



Udi Raz als Stimme der „Jüdischen Stimme“

Raz ist aktives Mitglied bei der „Jüdische Stimme“ und tritt in dessen Namen immer wieder als Sprecherin auf. Unter anderem unterstützt sie das Camp „Besetzung gegen Besatzung – Camp 2.0“, als Initiatorin im Namen der „Jüdischen Stimme“, welches unter dem Motto: „Nie wieder gilt für alle“ läuft. Das Motto hat eine bewusste Anspielung und Unterstellung inne, dass Israel einen gleichnamigen Genozid wie die Shoah begehen würde.
Das Pogrom am 07.11.2024 in Amsterdam gegen die jüdische Gemeinde und Fans von Maccabi Tel Aviv beschrieb die „Jüdische Stimme“auf Instagram wie folgt: „Angebliches Pogrome in Amsterdam in Tradition zionistischer Täter-Opfer-Umkehr.“ In dem Pamphlet heißt es, dass es „zu Auseinandersetzung kam, nachdem Maccabi-Hooligans“ Parolen skandierten und die Ausschreitungen eine Folge daraus sind. Es liegen eindeutig Beweise vor, dass die Planungen für das Pogrom im Vorfeld bereits minutiös vorbereitet wurden – von Treffpunkten bis hin zu Uhrzeiten. Anders als behauptet liegen bisher keine Aufnahmen vor, in denen im Ansatz solche Parolen skandiert wurden, die sie angegeben haben. Es gibt lediglich eine Aufnahme im Netz, wo am Tage eine sog. Palästina-Flagge abgerissen wird und eine kleine Menge „Fuck, Fuck Palestine“ rufen, was als Xenophobie auszulegen und als solche zu beurteilen ist.
Weiter wird verbreitet, sie hätten zur „Vergewaltigung von Frauen“ aufgerufen oder auf Hebräisch „mawet l’arawim“ zu Deutsch „Tot den Arabern“ skandiert, auch dieses ist belegbar bewusst falsch übersetzt und manipulierte Fake News Propaganda, die im Netz verbreitet wird. Was teilweise richtig ist, dass gerufen wurde „anachnu nitsecha w’tzahal menatsecha lezajjen at arawim“ zu Deutsch „Wir werden siegen, die IDF werden die Araber besiegen (engl. We will win and IDF will win fuck of the arabs)“. Im Video wird bewusst manipulativ fehlerhaft ein schlechtes englisch benutzt, sodass die Parole durch die Einfügung „let“ sofort dem Ganzen eine andere Bedeutung gibt. Entsprechend der gewählten manipulative Übersetzung heißt es dort zu Deutsch: „Wir werden gewinnen und die israelische Armee wird die Araber ficken.“ Auch dieser Ausruf, würde man ihn gelten lassen, ist allenfalls vulgär und im Ansatz xenophob.



Quellen: Von Instagram-Account ‚Jüdische Stimme‘ sowie Linke zum Abrufen des manipulativen Videos https://www.instagram.com/p/DCJW60SMARi/



Die im Pamphlet von ‚globaljewsforpalstine‘ genannten und übernommenen Parolen sind bisher nicht belegbare und sogar widerlegbar Behauptungen. Global Jews for Palestine ist ein Zusammenschluss mehrerer Gruppen, die „Jüdische Stimme“ ist eine davon. Wir selbst haben sämtliche Videos von Amsterdam gesichtet und von mehreren unabhängigen Übersetzer*innen den Inhalt belegen lassen, sodass wir mit Gewissheit sagen können, dass es sich um Fake News handelt. Was aber sehr wohl richtig und unumstritten gilt, dass Maccabi Ultras durchaus sexistische Kraftausdrücke wie „ficken“ in Verbindung mit Fußballparolen skandierten und zum Teil xenophobe Äußerungen wie „fuck Palestine“ getätigt haben. Dieses ist aber kein Grund oder Anlass für das vorher geplante Pogrom gewesen. 
Sie versuchen einen Grund zur Verteidigung der Amsterdam – Pogrome zu finden, wie sie es für den genozidialen Überfall am 7. Oktober 2023 bis heute tun. Sie verfangen sich dabei in Lügen und Doppelmoral. Auch gab es Tage später noch An- und Übergriffe, in denen belegbar „Juden sind Krebs“ gerufen wurde, wozu die „Jüdische Stimme“ schweigt. Festzuhalten ist, dass die „Jüdische Stimme“ wider besseres Wissen Fake News und Hamas-Propaganda verbreitet. Dieses tätigt sie alles unter dem Denkmantel als gemeinnütziger eingetragener Verein bis heute.



Quelle: Instagram-Account ‚Jüdische Stimme‘ des gemeinsamer Aufrufs zur Demonstration gegen die angenommene Bundestag Resolution gegen Antisemitismus (Drucksache 20/13627)



Das JMB kann für sich keine win-win-win Situation schaffen

Das JMB sieht trotz der Vorgeschichte, die sie selbst mit Udi Raz haben, noch der antisemitischen Kritik, die im Raum steht, kein Problem darin, hier scheinbar missbraucht bzw. zum Spielball der Kontroverse zu werden. Eine Absage seitens des JMB würde natürlich innerhalb der Aktivist*innenszene um Udi Raz dazu führen, dass sie sich als Opfer politischer Macht und Meinungsmache sehen. Dieses liegt allein darin verschuldet, dass die Bewegung oder wie „Der Freitag“ in seinen Artikel vom 26.06.24 der Meinung sind, dass Udi Raz auf Grundlagen dessen, dass sie Jüdin und Israelin ist, keine Antisemitin oder Israel-Hasserin sein kann. Ganz nach dem Motto: „Es kann nichts sein, was nicht sein darf.“

Quelle: Intagram-Profil Udi Raz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert